Glossar

Empowerment

Es gibt viele unterschiedliche Interpretationen von Empowerment. Zum Beispiel in der Sozialen Arbeit und in der Politik. In unserem Leitfaden geht es um die Stärkung von Menschen, die dazu ermutigt und dabei gefördert werden, ihre Interessen selbstbestimmt zu vertreten. Das gilt auch und besonders, wenn sie Diskriminierung erfahren. Außerdem geht es darum, Strategien zu finden, mit denen Menschen mit den alltäglichen Verletzungen umgehen können, die z.B. durch Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, etc. entstehen.

Sichtbarkeit

Sichtbarkeit kann ein weiteres Risiko für marginalisierte Personen sein, die zum Beispiel keine privaten Informationen zur eigenen geschlechtlichen Identität, sexuellen Orientierung und weiteren „Zugehörigkeitsfaktoren“ öffentlich teilen möchten. Außerdem kann es sein, dass die Kamera zur eigenen Sicherheit nicht genutzt wird. Für Referent*innen und Moderation kann dies irritierend sein, da unklar ist, wer teilnimmt.

Safer spaces

Safer spaces ist Englisch und meint Schutzräume. Solche Räume sind aus unterschiedlichen emanzipatorischen feministischen Bewegungen in den USA entstanden. In vielen Institutionen, wie zum Beispiel in Universitäten, gibt es safer spaces für marginalisierte Communities. Personen mit Diskriminierungserfahrungen können sich austauschen. Das Ziel ist es, einen Raum mit möglichst wenig weiteren Verletzungen zu schaffen. Einige verzichten auf den Begriff safe space, weil sie meinen, dass kein Ort komplett und für alle sicher ist.

Weitere Informationen unter: migrationsrat.de/glossar/safer-space/

Intersektionalität

(von engl. intersection = „Schnittpunkt, Schnittmenge“) bedeutet, dass verschiedene soziale Kategorien – also z.B. Ge­schlecht, Sexualität, Hautfarbe, Herkunft, Religion, Alter, soziale Herkunft – miteinander verwoben sind und deshalb nicht getrennt voneinander betrachtet werden können. Das heißt, dass auch verschiedene Diskriminierungsformen wie z.B. Rassismus, Homo- und Transfeindlichkeit zusammenhängen und in diesen Zusammenhängen betrachtet werden müssen.

Vgl. ANDERS & GLEICH = LSBTIQ* IN NRW: Die Fibel der vielen kleinen Unterschiede. 2019. S 35.

Queer

Queer ist ein offener Begriff, der alle einschließt, die mit ihrem Aussehen und / oder Verhalten heteronormativen Vorstellun¬gen nicht entsprechen. „Queer“ kann eine Theorie sein, kann praktisch gelebt werden und Personen oder Bewegungen können sich als „queer“ bezeichnen.

Vgl. ANDERS & GLEICH = LSBTIQ* IN NRW: Die Fibel der vielen kleinen Unterschiede. 2019. S 44.

Schwarz

Mit Schwarz ist nicht die Hautfarbe eines Menschen gemeint, sondern die Selbstbezeichnung von Schwarzen Menschen. Schwarz – großgeschrieben – ist hier ein politischer Begriff, mit dem eine von Rassismus betroffene gesellschaftliche Position beschrieben wird. Schwarz wird in dieser Bedeutung seit den 1980er-Jahren verwendet und ist ein Ergebnis der Emanzipations- und Widerstandskämpfe der Schwarzen deutschen Bewegung.

BIJ_PoC*

Black, Indigenous, Jewish, Person of Color ist eine Selbstbezeichnung. Es beschreibt keine biologische Kategorie. Im Fokus stehen ähnlich gemachte Diskriminierungserfahrungen. Damit Individuen mit ihren Erfahrungen zusammenkommen wird der Begriff auch für Kollektive und Communities genutzt. Das Gendersternchen soll auf die geschlechtliche Vielfalt aufmerksam machen.

Weitere Informationen unter: migrationsrat.de/glossar/bipoc/

LSBTIQ*

Diese Buchstabenkombination steht für: lesbisch, schwul, bisexuell, transgeschlechtlich, intergeschlechtlich und queer. Das Sternchen* (auch Gender-Star genannt) wird ebenso wie der Unterstrich_ (auch Gender- Gap genannt) als Platzhalter verwendet, um alle Geschlechter und Identitäten über „männlich“ und „weiblich“ hinaus sichtbar zu machen.

Vgl. ANDERS & GLEICH = LSBTIQ* IN NRW: Die Fibel der vielen kleinen Unterschiede 2019. S 9.

Rassismus/Rassismen

Rassismus ist die bewusste und unbewusste Hierarchisierung und Diskriminierung von Menschen auf Basis konstruierter Differenzen äußerlicher und/oder kultureller Art, die mit einer Aufteilung der Gesellschaft in die dazu gehörenden (“wir”) und die nicht dazu gehörenden (“ihr”) einhergeht. Die zugeschriebenen Differenzierungen werden mit positiven (“wir”) oder negativen (“ihr”) Merkmalen (Charakter, Moralität, Vernunftbegabung, etc. …) verknüpft.

aug.nrw/materialien/download-links/rassismus-empowerment/

Queerfeindlichkeit

Queerfeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von queeren Menschen. Das kann unterschiedliche Formen annehmen. Es gibt sowohl verbale Diskriminierungen und Ausgrenzungen als auch LSBTIQ* feindlich motivierte Hassgewalt, die auch mit massiver Gewalt gegen LSBTIQ* Personen eingehen kann. Nicht selten führt Diskriminierung dazu, dass queere Menschen ihre Identität verstecken wollen. Unterschiedliche Studien belegen auch, dass Diskriminierung krankmachen kann.